Expeditionen


Tour 12 (10.8.2005, 3 Tage): Auch dieses Jahr klappte es mit den Franzosen leider nicht. Also nur eine Zweier-Tour. Unsere Frauen halten uns den Rücken frei und versorgen die 4 Mädels. Wir sollten uns dafür aber mit einem kurzen Wellness-Wochenende für die Mütter revanchieren! Trotz der langen Höhlenpause fühlen wir uns sehr wohl und kommen schnell zum Schacht oberhalb der Riviere Franca, wo an der gegenüberliegenden Wand eine 'klare' Fortsetzung sein könnte. Wir vermissen den Kletterer Vincent und mit viel Technik und Spits gelingt es Wolfgang über Wand und Decke auf die andere Seite zu kommen. Die Aktion dauert so lange, dass Peter tiefgekühlt ist und Bewegung braucht. Auf dem Rückweg suchen wir noch die Gegend oberhalb des Kühlschranks ab, aber da ist nichts Interessantes mehr. Die spannende Frage, ob es nach der Kletterpassage weitergeht, braucht noch ein bischen Seil und muss bis nächstes Mal warten!

2004 war verkorkst. Das Wetter war an den fraglichen Wochenenden miserabel, Vincent war im Sudan. So kam keine Höhlentour zustande.

Tour 11 (16.8.2003, 3 Tage): Das Wetter ist eigentlich seit Monaten schön! Da wird der Regen, durch den Wolfgang, Peter, Vincent und Francois mit Scheibenwischer auf Stufe 2 'gen Bad Reichenhall brausen, sicher bald aufhören... Und tatsächlich - am Königssee ist alles vorbei und wir können trocken aufsteigen. Die Nacht zu viert im Drei-Mann-Zelt ist etwas eng, aber es geht. Die Tour beginnt in 2 Teams: Vincent und Francois eilen Richtung Aspirin Direct, um in der Höhe des Mäanders nach einer evtentuellen Fortsetzung zu suchen, Peter und Wolfgang machen erst mal ein Video-Filmchen im oberen Teil und gehen dann Richtung 11. September. Dort war das Ende einer engen Druckröhre noch nicht erreicht, weil Seil erforderlich war. Nach einem kleinen 10m-Schacht endet der Gang dann aber leider in einem (sehr schönen, aber eben mit Wasser gefüllten) Siphon. Der Zufluss kommt aus einer zu engen Spalte. Wieder ein Ende auf ca. -326m, wie ja schon an mehreren anderen Stellen! Die Vermessung der neuen Passage ist problematisch, da die Glasscheibe des super-teuren Neigungsmessers zerbrochen ist. Auf dem Rückweg können die anderen beiden auch keine grossen Erfolge berichten: Zwar gab es vom Eingang von 'Aspirin Direkt' weg eine obere Etage im Mäander, aber nach einem Schacht endete auch der in einem See. Weitere Abzweigungen konnten sie keine finden.

Tour 10 (18.7.2003, 3 Tage): Wenn drei Tage Zeit sind, sind die Touren meist recht entspannt: Am ersten Tag Mittags übersetzen, Anstieg zur Mossscheibe, Zelt aufbauen, Vorbereitung. Die Tour am zweiten Tag dauerte dann 10 Stunden, die vergehen unter Tage wie im Flug. Ziel von Wolfgang und Vincent war es, bei der riviere 'Franca' nach einer Fortsetzung zu suchen. Dass das eine nasse Sache werden würde, war klar, also kamen eine schicke Pontonniere und, mangels Alternative, ein zerfetzter alter Surfanzug mit in den Kit. Leider geht es nach der ersten Engstelle, bei der man noch halbwegs trocken durch die schlammige Brühe kommt, genauso eng und dann immer enger weiter... Die ganze Aktion in dieser Ecke artet daher in ein Gerobbe und Gequetsche im Matsch aus und selbst bei grösstmöglicher Motivation hat man da irgendwann genug. 'Zuviel ist zuviel' heisst denn auch der letzte Wurmfortsatz. Die Krabbelei und die Vermessung unter widrigsten Umständen hat so viel Zeit gekostet, dass keine Zeit (und keine Lust) für weitere Erkundungen mehr ist. Also raus. Im Tagebuch schreibt Wolfgang 'Die Motivation zurückzukehren ist auf Null'. Aber drei Tage später, nach etwas Ruhe und ein paar Tagen zuhause sieht das natürlich wieder ganz anders aus...

Tour 9 (18.8.2002, 4 Tage): Franka ist inzwischen zur Welt gekommen und steht seitdem im Mittelpunkt. Da fällt der Aufbruch zur lange geplanten Tour schon schwer. Vincent, Peter und Familie sind Samstags angekommen. Sonntags gehts es los. Helga und Betty bleiben bei Ute und Franka, die Jungs machen sich auf zum Königssee und hinauf auf die Moosscheibe. Trotz leichten Gepäcks und tollen Wetters sind die Beine schwer. Oben unerwartet ein Sommergewitter genau über uns, so daß wir wieder auf der Wiese das Zelt aufschlagen. Am Montag morgen geht Vincent als erster los und hängt die Seile. Peter und Wolfgang folgen mit der Topo. Der Schacht am Ende der Druckröhre ist am Ende über 40m tief und trifft direkt in das schon bekannte Horizontalsystem oberhalb der 'Base des puits'. Schade. Nächstes Ziel ist der Schacht hinter dem Kühlschrank. Der Luftzug kommt aus dem Gang, der über den Schacht geht. Über mehrere Absätze kommen wir tiefer, bis Seil und Zeit fast zu Ende sind. Vincent hängt das letzte Stück in einen 15m Schacht. Dieser endet in einem Fluß - 'Franka'. Der Schlamm an den Wänden zeigt klar, daß ein kurze Stelle bei Hochwasser unpassierbar ist. Dahinter ist der Gang noch niedriger, nur noch ca. 20cm über dem ca. 1m breiten und 20cm tiefen Bach. Mit unserer Ausrüstung unpassierbar. Dabei ist der Luftzug hier sehr stark! Dahinter geht es also weiter! Ende der ersten Tour.
Am Sonntag steigt Peter in Rekordzeit (2h10) ab, um nach Boot, Trampen, Regionalbahn und Interregio mit dem Intercity nach Würzburg zum Polterabend des Schwagers zu fahren. Wolfgang und Vincent machen nach kurzer 'prospection' noch eine Tour, die den vorher überquerten Schacht erkundet. Es ist unten nicht sehr vielversprechend.. Topo der Verbindung Kühlschrank - Horizontalsystem und Ende der Tour. Am nächsten Tag früher, sehr schneller Abstieg (2h!) schwer beladen im Regen.
Der Knieschnaggler hat inzwischen eine Tiefe von -327m und eine totale Ganglänge von 1350m.

Tour 8 (28.6.2002, 3 Tage): Der hochschwangeren Ute geht es 2 Wochen vor 'ET' noch so gut, dass Wolfgang für 3 Tage abkömmlich ist (zumal Helga und Betty am ersten Tag auf Ute 'aufpassen'). Vincent ist wieder mit dabei. Freitags Fahrt nach Schönau und zügiger Aufstieg in leichtem Regen (auf +500m in einer Stunde!). Beim Aufbau des Camps nur noch leichter Regen. Wir finden auf der unteren Wiese einen recht ebenen Platz, wo wir die Bauplane an 4 Bäumen als Regendach aufspannen können. Nachts Regen... die Stimmung schwankt. Aber am Morgen sieht es gut aus und wir starten zur zwölfstündigen Tour. Ziel ist die Erforschung der Seitenschächte im mittleren Teil. Vom Saal auf -150m aus gelangen wir über einen Schacht und mehrere Absätze in eine enge, kurze, aufsteigende Druckröhre, die fast eine Spirale macht hat - wir taufen sie 'Archimedes'. Dahinter kommen zwei grosse Strideltöpfe mit 2m Durchmesser. Von einem führt eine bewetterte Druckröhre in einen Schacht. Hier drehen endet diese Tour mit 'arret sur puit'.

Tour 7 (11.9.2001, 3 Tage): Sechs Leute sind für die 'große' Tour angereist. Doch wegen des Winterwetters wird aus unserem einwöchigen Camp nur eine 3-Tages-Tour. Schneetreiben! Nach dem Aufstieg bauen wir unsere Zelte auf und spannen eine Plane, damit wir im Trockenen essen und uns umziehen können. Das Aufstehen am nächsten Morgen erfordert Motivation! In der Höhle diesmal kräftiger einwärtsgerichteter Luftzug. Wir bilden zwei Dreiergruppen. Im Mäander (Sylvestre, Philippe und Wolfgang) ist es wieder sehr sportlich, wir kommen aber nicht mehr sehr viel weiter (bis –318m). Dafür gibt es zwei andere vielversprechende Fortsetzungen auf ca. –300m, in ganz unterschiedliche Richtungen. Eine führt in ein Horizontalsystem (Vincent, François und Peter), die andere nach etwa 60 Metern Ganglänge wieder zu einem Schacht mit kräftigem Luftzug. Zur Erforschung des Schachts war keine Zeit mehr - es geht also weiter! Kurz vor dem Abstieg hat das Handy wieder Empfang. Wir bekommen eine SMS von Helga: Das World Trade Center sei eingestürzt. Wir können es nicht glauben, bis wir in Schönau die Zeitungen sehen.

Tour 6 (2.8.2001, 3 Tage): Dreitägige Tour bei hervorragendem Wetter. Erster Tag: Aufstieg und Aufbau des Zeltes. Zweiter Tag: 12 Stunden Tour. Wir setzen die Vermessung zunächst bis in den fossilen Teil fort. Dann wird es uns zu kalt, Wolfgang ist sowieso nicht ganz fit. Wir müssen uns mehr bewegen und erkunden daher die Fortsetzung im Mäander, aus dem ein kräftiger Luftzug kommt. Der Mäander entpuppt sich als recht sportlich mit vielen kleinen, aber nicht frei kletterbaren Stufen. Es geht daher recht langsam voran. Die Wände sind z.T. schlammig, Kies liegt auf Absätzen. Die Breite schwankt zwischen 1m und 4m, die Höhe ist nicht erkennbar, z.T. durchaus 20m. Nach ca. 4 Stunden drehen wir an einer kleinen Erweiterung um und vermessen den neuen und den verbleibenden fossilen Teil. Wir kommen im dicken Nebel raus und essen die köstlichste Birne unseres Lebens! Dritter Tag: Abstieg. Als wir gerade auf dem Boot sind geht ein Wolkenbruch nieder... Glück gehabt! Ute und Helga warten schon und wir geniessen das Mittagessen.

Tour 5 (15.10.2000, 3 Tage): Endlich gute Bedingungen. Zu viert sind wir 14 Stunden in der Höhle: Fortsetzung der Schachtstufen bis zu einem kleinem Saal. Seitengänge werden zunächst mißachtet. Von dort wieder Schächte bis ca. –260m. Hier völlig neuer Charakter der Höhle: Fossiler Mäander mit Kletterstufen, auch hier einige Verzweigungen. Vermessung bis auf –216m, geschätzte Tiefe derzeit 290m. Vermessene Länge 391m.

August - September 2000: Die Katastophen-Tiefdruckgebiete haben sich genau jene Wochenenden ausgesucht, die uns theoretisch zur Verfügung gestanden hätten.... Bei Sonne haben wir Dienst.

Tour 4 (29.06.2000, 3 Tage): Wir verbringen fast unsere gesamte Zeit mit der Suche nach dem Eingang in einem Schneefeld! Schließlich sind wir erfolgreich und können immerhin noch hinein und die Kletterpassage hinab. Nach kurzer enger Passage ('Die Gebrüder') kommt eine kleiner Saal, hinter dem sich der Gang wieder erweitert. Von dort geht es in einen großen Mäander, der in großen Stufen nach unten führt. Endpunkt bei ca. –150m. Deutlicher Luftzug trotz des Volumens des Mäanders.

Tour 3 (11.09.1999, 2 Tage): (In der Höhle Solo-Unternehmen.) Nach weiteren 30m Schacht zunächst kurze Kletterpassage ('Waschstraße'), dann Durchgang in kleinen Saal ('Der Empfang') mit Gangfortsetzung von ca. 25m. Am Ende Kletterpassage von etwa 3m Höhe im Versturz. Kein Seil mehr, und alleine zu gefährlich.

Tour 2 (27.08.1999, 2 Tage): Erkundung der 'rechten' Schachtfortsetzung, die auf etwa –65m in eine bewetterte, jedoch leider zu enge Spalte übergeht. Die 'linke' Schachtfortsetzung führt über einen kleinen Absatz auf etwa –70m zu einem wieteren Schacht.

Tour 1 (03.08.1999, 2 Tage): Wanderung mit 'Felderkundung'. Auf der Moosscheibe entdecken Ute und Wolfgang in einem kleinen Bereich 8 Eingänge. Sechs davon sind auf spätestens –8m verstürzt. Eine bewetterte Öffnung kann nach Überwinden einer massiven Engstelle etwa 10m weit und auf etwa –4m verfolgt werden, dann ist sie definitiv zu eng. Der 'beste' Eingang ist eine auf –3m verstürzte, stark bewetterte Öffnung am Grunde einer kleinen Spalte. Nach etwa 2 Stunden Arbeit kam Wolfgang haarscharf durch die Enge Öffnung und dann ... bis auf etwa –10m hinabklettern! Ein kurzer, enger Mäander weitet sich zu einem Schacht auf! Seilinstallation. Endpunkt bei circa –30m, hier zwei Schachtfortsetzungen (Ende der Zeit und des Materials).